Pferd & Naturschutz

Wie kann Pferdehaltung zur Artenvielfalt beitragen?

Extensive Beweidung mit z.B. Schafen oder Wasserbüffeln wird auch in Schutzgebieten wie z. B. FFH-Gebieten eingesetzt und kann dort die Artenvielfalt erhöhen. Die Beweidung mit Schafen ist in Brandenburg jedoch rückläufig, während die Zahl der Freizeitpferdehalter*innen in Berlin und Brandenburg wächst.

Wäre die Beweidung mit Pferden eine Alternative? Wie lassen sich die naturschutzfachlichen Anforderungen bei der Beweidung mit Pferden erfüllen?

 

Im Projekt Pferd & Naturschutz wollen wir die unterschiedlichen Perspektiven von Pferdehaltung und Naturschutz beleuchten. Welche Methoden, Maßnahmen und Kooperationen gibt es? Wo liegen die Herausforderungen?

Impressionen

Projektkoordination

  • NABU-Kreisverband Potsdam: geschaeftsstelle@nabu-potsdam.de
  • Ninett Hirsch: hirsch@nabu-brandenburg.de (NaturSchutzFonds Brandenburg, NABU-LV Brandenburg)
  • Laura Klein: klein@nabu-brandenburg.de (NABU-LV Brandenburg)

Wer Interesse hat, sich im Projekt Pferd & Naturschutz zu engagieren, ist herzlich dazu eingeladen, Kontakt mit den Koordinator*innen aufzunehmen.

Publikationen

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Naturmagazin Berlin – Brandenburg (1/2018) Workshop „Lebensraum Pferdeweide“
naturmagazin_1_2018_lebensraum_pferdewei
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Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“, Laura Klein, NABU Landesverband Brandenburg
01_projekt_ln2g_laura_klein_nabu_07.12.2
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Überblick über Veranstaltungen der Vergangenheit im Rahmen des Projektes

Kuckuckslichtnelke, Foto: Karnahl
Kuckuckslichtnelke, Foto: Karnahl

08/2018: Botanische Exkursion in der Lichterfelder Weidelandschaft

Exkursion zum Thema Artenvielfalt auf der Pferdeweide mit Anne Loba und Bernd Machatzi

Datum: 31.08.2018

Uhrzeit: 16:00 – 21:00 Uhr

Ort: Steglitz, Reaumurstr. 17 - 19, 12207 Berlin-Lichterfelde

Ideal zum Aufbessern der Artenkenntnis und dem Kennenlernen der Lichterfelder Weidelandschaft, einer naturnahen Pferdebeweidung mit Arabern

Bei Interesse bitte anmelden:

https://www.umweltkalender-berlin.de/angebote/details/65348

06/2018: Exkursion zum Beweidungsprojekt in die Döberitzer Heide

Unter der fachkundigen Leitung des Naturschutz-Fördervereins Döberitzer Heide e.V. Dabei konnten sich die PferdehalterInnen die Effekte einer extensiven Ganzjahresbeweidung mit Rindern und Pferden anschauen. Besonders eindrücklich war der natürliche Aufwuchs mit dornigen Sträuchern wie Weißdorn (Crataegus monogyna) oder Hundsrose (Rosa canina), die durch die Beweidung bonsaiartig gestaltet wurden. Sie sind wertvolle Mikrohabitate für andere Pflanzenarten, die in ihrem Schutz aufwachsen können, für zahlreiche Insekten und Brutvögel. Die eingestreuten Baumgruppen bilden natürliche Unterstände und formen mit den Bonsaisträuchern eine halboffene, vielfältige Landschaft. Neben den positiven Effekten für die Biodiversität wurde über die naturnahe Haltung der Pferde diskutiert. Durch die Vielfalt an Pflanzen und Gehölzen, wird eine Mineralfuttergabe unnötig (auch wenn Minerallecksteine angeboten werden) und insbesondere für leichtfuttrige Robust- und Ponyrassen wäre die große Bewegungsfreiheit auf mageren Flächen ideal.

Zum Abschluss der Exkursion zeigte der Förderverein eine artenreiche, magere Pfeifengraswiese mit Blühaspekt aus Sumpfsitter (Epipactis palustris), Färberscharte (Serratula tinctoria) und Klappertopf (Rhinanthus serotinus). Die Knabenkräuter (Dactylorhiza incarnata, D. majalis) und die Händelwurz (Gymnadenia conopsea) waren zwar schon teilweise verblüht und vom Teufelsabbis (Succisa pratensis) bislang nur die Grundblätter erkennbar, aber es gab noch viele andere blühende Schönheiten wie den Weidenblättriger Alanat (Inula salicina), Prachtnelke (Dianthus superbus) oder Gelbe Spargelerbse (Lotus maritimus) zu bewundern. Weitere seltene und vom Aussterben bedrohte Arten auf dieser Fläche sind Knollige Kratzdistel (Cirsium tuberosum) und Filz-Segge (Carex tomentosa).

Die Wiese wird nicht gedüngt und einmal im Jahr, in der Regel im August (je nach Aufwuchs und Witterung) gemäht. Hier wurde von Teilnehmenden der Exkursion festgestellt, dass Heu von solchen mageren, spät geschnittenen Wiesen ideales Futter für leichtfuttrige Robustrassen wäre. Neben dem geringen Proteingehalt haben diese Wiesen einen hohen Anteil an Kräutern, wie man das sonst nur bei Bergwiesen vermutet.

06/2018: Vernetzungstreffen Pferd und Naturschutz

Um den Dialog zwischen NaturschützerInnen und PferdehalterInnen weiter zu fördern und wurde die Durchführung einer Tagung vorgeschlagen. Neben der Wissensvermittlung zum Thema Pferd und Naturschutz kristallisierten sich 3 Themenschwerpunkte heraus:

  • Politische Weichenstellung: Welche Projektförderungen gibt es um Naturschutzmaßnahmen auf den Pferdehöfen umzusetzen? Ist eine Biodiversitätsberatung der Pferdehöfe möglich?
  • Landschaftspflege: Unter welchen Rahmenbedingungen ist Pferdebeweidung auf Naturschutzflächen sinnvoll und welche positiven Effekte sind zu erwarten?
  • Biodiversität auf dem Pferdehof: Wie kann die Beweidung auf dem Pferdehof naturschutzverträglicher gestaltet weren? Welche Artenschutzmaßnahmen lassen sich unabhängig von der Beweidung umsetzen?

05/2018: Netzwerktreffen Pferdehöfe pro agro

Das regionale Netzwerktreffen der Pferdehöfe in Brandenburg bot eine gute Gelegenheit für das Thema Pferd und Naturschutz zu sensibilisieren. Der Verband pro agro - Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V. lud dazu in den MAFZ Erlebnispark Paaren ein. Ninett Hirsch und Christiane Hönicke hielten dazu Vorträge zu den positiven Effekten der Biodiversität auf die Pferdegesundheit sowie praktische Maßnahmen auf dem Pferdehof (Schwalbenschutz, Hecken, u.ä.).

12/2017: Workshop "Lebensraum Pferdeweide - Artenvielfalt durch Pferdebeweidung?!"

Im Rahmen des Workshops wurde unter großer Beteiligung diskutiert, wie Pferdebeweidung zur Erhöhung der Biodiversität betragen könnte. Welche naturschutzfachlichen Anforderungen müsste die Beweidung dabei erfüllen? Als ReferentInnen konnten Prof. Dr. Antje Stöckmann (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde), Peter Koch (Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz Niederung e.V.), Sabine Gruber (Biologin/Reitausbilderin) und Anne Loba (BUND Landesverband Berlin) gewonnen werden.

08/2017: Auftakttreffen auf der Lichterfelder Weidelandschaft

Zusammen mit Anne Loba (BUND Landesverband Berlin) wurde die biodiversitätsorientierte Landschaftspflege der Lichterfelder Weidelandschaft besucht. Die zahlreichen Tier- und Pflanzenarten in Kombination mit der naturnahen und artgemäßen Pferdehaltung weckten die Begeisterung der Teilnehmenden für das Thema Pferd und Naturschutz.