Wespen & Hornissen: Tipps für ein friedliches Miteinander von Mensch und Tier

Feldwespe (o.). Hornissen im Anflug (u.). Fotos: K. Heinemann
Feldwespe (o.). Hornissen im Anflug (u.). Fotos: K. Heinemann

Vor allem von Juli bis September ist wieder Hochsaison für Wespen und Hornissen. Soziale Faltenwespen sind ein wichtiger Bestandteil der heimischen Natur. Viele Menschen haben jedoch Angst vor den Tieren und ihren schmerzhaften Stichen.

 

Ein Zusammenleben mit ihnen ist bei Beachtung einiger Verhaltensregeln meist ohne Probleme möglich. Denn die meisten Wespenarten sind weder aggressiv noch wirklich gefährlich. In Deutschland fallen nur die Gemeine und die Deutsche Wespe in die Kategorie „Störenfried“. Bei den meisten auf Balkons auftretenden Wespen handelt es sich um harmlose Feldwespen.

Die grundsätzlich friedlichen Wespen stechen fast nur, wenn sie sich bedroht fühlt. Der Anlass ist meist vermeidbares menschliches Fehlverhalten:

  • Vermeiden Sie hektische, panische Bewegungen.
  • Decken Sie Getränke und (Süß-)Speisen im Hochsommer ab.
  • Atmen Sie die kunstvoll gebauten Nester nicht an, denn das CO2 in der Atemluft alarmiert die Tiere. 
  • Rütteln Sie nicht am Nest und verstellen Sie nicht die Flugbahn.
  • Dunkle, wallende Kleidung oder lange Haare stellen ein Beunruhigungspotential dar.
  • Wespen mögen weder Parfüm noch Insektenspray.
  • Achtung: Bei bestimmten Wetterlagen (Gewitter) oder zum Ende der Flugsaison steigt die Aggressivität bei vielen Wespen.

Ein Wespen- oder Hornissennest – was tun?

Soziale Faltenwespen sind zwar keine seltenen Tiere, aber als heimische Arten wichtige und nützliche Elemente im Naturhaushalt. Der allgemeine Artenschutz nach dem Bundes- und dem Brandenburgischen Naturschutzausführungsgesetz gilt auch für sie. Die Hornisse, als größte soziale Faltenwespenart, ist aufgrund ihrer starken Verfolgung durch die Bundesartenschutzverordnung sogar besonders geschützt, obwohl sie nicht vom Aussterben bedroht ist. Sie dürfen nicht getötet und ihr Nest nicht zerstört werden.

 

Finden Sie ein Wespen- oder Hornissennest im Garten, planen Sie das weitere Vorgehen sorgfältig und reagieren nicht überstürzt: Zumeist handelt es sich um ein Nest von ungefährlichen Wespen-Arten. Ist zudem der Standort abgelegen und wenig störend, sollte das Nest erstmal dort bleiben. Für die Beseitigung ist immer eine behördliche Ausnahmegenehmigung durch die Untere Naturschutzbehörde notwendig. Eine notwendige Umsiedlung übernehmen entsprechende Fachfirmen (Schädlingsbekämpfer).

Nur für einen Sommer

Bedenken Sie, dass Wespen und Hornissen nur einen Sommer lang leben. Bis auf die Königin sterben alle anderen Wespen nach den ersten Nachtfrösten. Das heißt für Sie, dass ein Vorgehen gegen ein Wespennest im Spätsommer nicht mehr notwendig ist – spätestens im Herbst hat sich das Problem von allein gelöst.

 

Hornissen – Helfer gegen Wespen

Und Hornissen sehen zwar gefährlich aus, sind aber Menschen gegenüber friedlich und können durchaus bei einer Wespenplage sehr nützlich sein. Hornissen jagen kleinere Wespen als Futter für ihren Nachwuchs.

 

Auch Wespen sind nützlich

Man sollte Wespen übrigens eher positiv sehen: Auch sie fressen zahlreiche Schädlinge und bestäuben auch viele Pflanzen; manche Pflanzenarten sind sogar unbedingt auf die Arbeit der Wespen angewiesen.

 

Der NABU Potsdam bedankt sich beim NABU Niedersachsen für die Ausführungen in seinem Themen-Flyer, an dem sich obige Inhalte textlich maßgeblich orientieren.