„Zänkischer Hagestolz“
Die Wahl zum Vogel des Jahres 2021 ist gelaufen und hat im Vorfeld doch zu einigen Irritationen geführt. Das Rennen hat das Rotkehlchen gemacht, welches auch schon 1992 „NABU-Vogel“ des Jahres war. Der Zweitplatzierte ist die Rauchschwalbe und den dritten Platz belegen Kiebitz und Feldlerche.
Als Frühaufsteher beginnt das Rotkehlchen schon vor Sonnenaufgang mit seinem „Ticksen“ und „Schnickern“, welches meist dann bis in die Abenddämmerung dauern kann. Der vielfältige Gesang mit langen Strophen dient vor allem der Verteidigung des Reviers. Rotkehlchen sind ziemlich zänkische Artgenossen. Deshalb kommt es häufig zu einem Wettstreit, wobei der Gesang auch schon mal so laut wie ein Motorrad oder Presslufthammer werden kann.
Während der Brutzeit geht es dann etwas gesitteter zu. Gebrütet wird in einem napfförmigen Nest, das aus Pflanzenteilen im Gestrüpp oder zwischen Baumwurzeln gebaut wird. Dieses findet man in Wäldern, Parks und Gärten mit Gebüschen und Hecken. Oft kommen sie dann bis auf einen Meter an Menschen heran, weil sie Ausschau nach großen Tieren halten. Diese wirbeln nämlich Insekten auf, von denen sich die Rotkehlchen im Sommer ernähren. Im Winter wird der Speiseplan auf Beeren und Samen umgestellt.